Lightroom: Die besten Exporteinstellungen für Instagram 2019

Lightroom: Die besten Exporteinstellungen für Instagram 2024

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Update: Dieser Blogpost wurde nach bestem Wissen und Gewissen aktualisiert und erweitert, um auch 2024 eine optimale Bildqualität auf Instagram zu erzielen. Die ursprüngliche Version dieses Artikels wurde 2019 veröffentlicht.

 
Mit rund zwei Milliarden aktiven Nutzern ist Instagram längst die unangefochtene Nummer Eins der Fotosharing-Plattformen weltweit.

Ein Fakt, der im Laufe der Zeit auch immer mehr professionelle Fotografen auf den Plan rief, die hier ihre auf Hochglanz polierten Bilder kostenfrei einem breiten Publikum präsentieren können – was natürlich gänzlich der ursprünglichen Idee der App widerspricht. Denn die war, eine Plattform für rein mobile Fotografie zu sein: Vom Smartphone für Smartphones.

Es wundert also nicht, dass Instagram schon bald unter der Last stetig steigender DSLR-Exporte zusammenzubrechen drohte.

Eine Reaktion ließ folglich nicht lange auf sich warten. Denn als Unternehmen ist es natürlich Instagrams Ziel, die Dateigrößen auf ihren Servern so zu reduzieren, dass möglichst viele Bilder für wenig Geld gespeichert werden können. Um genau das zu erreichen, kommt mittlerweile ein Algorithmus zum Einsatz, der jene ressourcenhungrige Uploads gnadenlos komprimiert und kleinere Dateigrößen gegenüber der Bildqualität priorisiert.

Soweit verständlich? Gut! Doch das muss das Endergebnis nicht automatisch schlechter aussehen lassen.

Um den Algorithmus zu umgehen, besteht der Trick darin, Bilder mit bestimmten Einstellungen zu exportieren, die die Dateigrößen von vornherein klein halten – ganz ohne dabei Abstriche in der Qualität zu machen.

Wie das in Lightroom funktioniert, möchte ich dir im Folgenden erklären.
 

Die maximale Auflösung für Instagram

Auf Retina-Geräten verarbeitet Instagram Bilder auf zwei verschiedene Arten: Die maximale Länge auf der längsten Seite misst bis zu 1.350 Pixel bei Hochformatbildern, während die maximale Länge der längsten Seite im Querformat 1.080 Pixel nicht überschreiten darf. Ist also z.B. ein Porträt-Bild in der vertikalen Länge größer als 1.350 Pixel, besteht die Gefahr, dass es beim Upload vom Algorithmus „kaputtgerechnet“ wird. Gleiches gilt entsprechend für Landschaftsbilder; hier sollte eine horizontale Länge von 1.080 Pixeln unbedingt eingehalten werden.

Im Export-Bildschirm solltest du außerdem die Option „Nicht vergrößern“ aktivieren. Das verhindert Upscaling-Probleme, falls deine Bilder unter den genannten Abmessungen liegen.

 

Welche Seitenverhältnisse werden von Instagram unterstützt?

Seit August 2017 musst du dich nicht mehr auf das quadratische 1:1-Verhältnis beschränken, sondern hast jetzt vier native Seitenverhältnisse zur Auswahl:

 

  • Quadrat – 1:1 (maximale Länge 1.200 Pixel)
  • Landschaft – 1,91:1 (maximale Länge 1.080 Pixel)
  • Portrait – 4:5 (maximale Länge 1.200 Pixel)
  • Versatile – 4:3/3:4 (maximale Länge 1.200 Pixel im Hochformat, 1.080 Pixel im Querformat)

 

Das „Versatile“-Seitenverhältnis kann sowohl im Hoch- als auch im Querformat verwendet werden.

Drei dieser Seitenverhältnisse (Ratios) werden in Lightrooms Crop-Funktion bereits standardmäßig angeboten. Lediglich das Verhältnis 1,91:1 musst du manuell eingeben. Wähle dafür „Benutzerdefiniert“ und gib 1,91 und 1 ein.

 

Welchen Farbraum soll ich verwenden?

Auch wenn du mit Farbräumen vielleicht nicht vertraut bist, wirst du den Unterschied zwischen einem perfekten Instagram-Bild und einem entsättigten, grünstichigen Etwas ausmachen können.

Der Farbraum bezieht sich auf das Spektrum von Farben, die in einem Bild dargestellt werden können. Die Wissenschaft geht da natürlich wesentlich tiefer – SLLounge hat hierzu alle Details. Um deine Bilder im Internet zu teilen, ist aber zumindest ein wenig grundlegendes Verständnis erforderlich.

Denn beim Export aus Lightroom stehen dir verschiedene Farbräume zur Verfügung. Internetbrowser oder Apps wie Instagram zeigen Bilder jedoch ausschließlich im Standardfarbraum sRGB an, weswegen du diesen auch wählen solltest. Exportierst du deine Bilder in AdobeRGB oder ProPhotoRGB, verschieben sich die Farbwerte deiner Fotos und werden farbstichig und entsättigt.

Ein leichter Farbunterschied, den du zwischen deinem Computermonitor und einem Smartphonebildschirm sehen kannst, hat wiederum mehr mit der Kalibrierung als mit Farbräumen zu tun. Hierauf hast du in diesem Fall also nicht wirklich Einfluss.

Zeit, das alles mal zusammenzufassen…

 

Die besten Exporteinstellungen für Instagram in Lightroom

 

  • Stelle zunächst sicher, dass der Crop deines Bildes einem der vier nativen Seitenverhältnisse (1:1, 1,91:1, 4:5, 4:3/3:4) entspricht
  • Die Qualität solltest du auf 76% setzen – das ist etwa der algorithmische Sweetspot zwischen Dateigröße und Bildqualität
  • Oder: Begrenze die Dateigröße auf 1.600kB – hiermit umgeht man wohl knapp einer Komprimierung durch Instagrams Algorithmus
  • Dein Bildformat sollte JPEG sein
  • Der gewählte Farbraum sollte sRGB sein
  • Schärfen kannst du nach persönlichem Geschmack; ich belasse die Einstellung meist auf „Standard“
  • Die Auflösung spielt für die Wiedergabe am Monitor keine Rolle. Hier kannst du im Grunde jeden Wert eintragen/stehenlassen

 

Lass mich in den Kommentaren gern wissen, ob dir diese Tipps geholfen haben oder mit welchen Einstellungen du am besten fährst.

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21 Kommentare

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Alexantworten
22. Juli 2022 um 11:29

Hallo, ich möchte in mit Lightroom ein Querformat-Foto in ein 4:5 umwandeln, aber das ganze Foto draufhaben. Am Handy lässt mich aber die App den Bereich nicht vergrößern, sondern endet am Bildrand. Gibt es hier einen Workaround?

Bernd Steigerwaldantworten
4. Mai 2020 um 17:02

Hallo, mein Workflow ist folgender. Importieren in Lightroom classic – bearbeiten – synchronisieren mit Lightroom mobile – exportieren in Instagramme. Welche Einstellungen nimmt man in Lightroom mobile, damit Instagram nichts verändert und die bestmögliche Qualität ankommt?
Die Veröffentlichungsdienste wie zb Lrinstagramm nutze ich nicht.
Gruß bernd

Chris Hoppeantworten
4. Mai 2020 um 17:49
– Als Antwort auf: Bernd Steigerwald

Hallo Bernd,

deine Vorgehensweise ist natürlich durchaus auch eine Möglichkeit. Insbesondere, wenn man den Weg über iCloud o.ä. nicht gehen will oder kann. Allerdings stellt sie mich dann vor genau deine Frage. Je nach mobiler Version hast du nur die Möglichkeit, in geringer oder maximaler Auflösung zu exportieren. In meiner aktuellsten Version habe ich nicht einmal mehr die Auswahlmöglichkeit; es wird einfach gerendet, ohne dass ich hierzu Details einstellen oder wenigstens einsehen könnte.
Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass meine Exporte aus LR Mobile für Instagram qualitativ immer sehr zufriedenstellend waren.

Davidantworten
30. April 2020 um 12:40

Hallo Chris!
Super Beitrag! War lange auf der Suche nach einer Erklärung. Vor allem finde ich es klasse, dass du nicht nur allgemeine Tipps gegeben sondern deine genauen Lightroom Einstellungen vorgestellt hast.
Habe bei meinem Landschaftsfoto die Einstellungen mit dem 1:1.91 Verhältnis versucht. Habe das fertige Bild über Air Drop an mein iPad weitergesendet und wollte es dann über die App hochladen. Wähle ich das Bild aus der Bibliothek aus wird es mir zuerst im Quadrat vorgeschlagen. Bring ich es dann auf die Originalgröße, passt alles soweit, sobald ich jedoch auf „Weiter“ gehe erkenne ich mit bloßem Auge wie stark sich die Bildqualität verschlechtert. Hast du eventuell eine Vermutung bei welchem Schritt ich einen Fehler gemacht oder wo sonst noch ein Problem in dem Prozess aufgetaucht sein könnte? Vielen Dank für die Hilfe!

Chris Hoppeantworten
4. Mai 2020 um 17:42
– Als Antwort auf: David

Hallo David,

erstmal Danke fürs Feedback! Freue mich immer, wenn meine Ausführungen anderen weiterhelfen.
Zu dem von dir genannten Problem: Ich habe das gerade mal versucht zu reproduzieren und kann insbesondere bei dem Schritt, wo es bei dir hakt, keine Qualitätsunterschiede feststellen. Hast du das Bild denn trotzdem mal gepostet und war die Qualität dann ebenfalls signifikant schlechter? Denn vielleicht ist es im Zwischenschritt nur eine komprimierte Vorschau gewesen, die du da gesehen hast. Obwohl mir auch nicht bekannt ist, dass es so etwas bei Instagram gäbe. Ansonsten bin ich grad etwas ratlos, da alle deine Schritte exakt die sind, wie ich sie selbst auch immer gehe.

David Strohmeierantworten
5. Mai 2020 um 10:24
– Als Antwort auf: Chris Hoppe

Hallo Chris,

danke für die Antwort! Ich denke, ich habe den Fehler gefunden. Ich hatte das Häkchen bei „nicht vergrößern“ unter Bildeinstellungen nicht angekreuzt. Dadurch wurde die Qualität bei den Bildern zu hoch.
Am wenigsten „verändert“ hat sich jedoch als ich die von Instagram vorgeschlagenen 1080 x 608 eingegeben habe. Dabei habe ich nicht „lange Kante“ sondern „Abmessungen“ genommen.
Jedoch liegt die Qualität des Bildes bei allen Versuchen deutlich unter dem was das Foto eigentlich an Qualität hätte. Das finde ich vor allem bei Landschaftsaufnahmen sehr schade! Ich denke ich werde bei dem 4:5 bzw. 1:1 Format bleiben. Da man so wie du beschrieben hast, in diesem Format noch das meiste herausholen kann. Wäre sehr dankbar wenn du mir nochmal antworten könntest ob du es selbst auch schon mal mit den genauen Abmessungen versucht hast. Vielen Dank!

Hartmutantworten
14. April 2020 um 22:48

Hallo Chris!
Ja genau das habe ich gemeint 🙂 Danke schön!
Ich werde es mal installieren aber wahrscheinlich nicht benutzen. Ich habe eine Instagram Seite aber nur für die Werbung meiner Homapage „h.schaefer_naturfotografie“
Mir ist das einfach zu unpersönlich… ein Fotokollege gibt in immer kürzeren Abständen ein Bild hinein und viele schreiben whau, super, genial, fantastisch oder nur ein Like usw. irgendwelche Menschen die er, man gar nicht kennt. Vielleicht befriedigt es sein Ego? Mir ist es einfach zu unpersönlich! Wenn jemanden meine Homepage gefällt und mir ein Mail schreibt ist das schon viel Persönlicher! 🙂
Liebe Grüße Hartmut

Hartmutantworten
13. April 2020 um 20:55

Hallo Chris!
Danke für die Informationen… aber wie bekomme ich das Bild aus Lightroom rüber nach Instagram?
Bei mir in Lightroom links stehen „Veröffentlichungsdienste“ wie z.B. Facebook und Flickr aber kein Instagram.
Ich habe schon mal gehört dass man einen Instagram Dienst für Lightroom dazu laden kann… aber wie?
Weißt du was darüber? Liebe Grüße Hartmut

Chris Hoppeantworten
14. April 2020 um 15:39
– Als Antwort auf: Hartmut

Hallo Hartmut,

ich selbst löse das ganz einfach über die iCloud: Export auf den Desktop -> iCloud -> Instagram.
Was ich persönlich nicht nutze, wohl aber ziemlich gut klappen soll, ist das LR/Instagram-Plugin (https://www.lrinstagram.com/). Vielleicht meinst du das und ggf. wäre das ja eine Lösung für dich?!

8. Mai 2020 um 22:36
– Als Antwort auf: Hartmut

Plugin LRInstagram googeln und kaufen, installen, sich um nix mehr kümmern…

Hartmut F.antworten
28. Juni 2020 um 16:03
– Als Antwort auf: Bob

Momentan gibt es eine Warnung auf der LRInstagram-Seite, dass das PlugIn nicht funktioniert – wegen Update bei Instagram (?!) Arbeite mit LR Classic und Win 10

Jennifer Prinzantworten
6. November 2019 um 14:35

Endlich, ich habe auch sehr lange auf genau diese präzise Zusammenfassung gewartet, vielen Dank dafür!!

26. Oktober 2019 um 21:05

Gibt es da auch ein Empfehlung von dir für Facebook?

Chris Hoppeantworten
28. Oktober 2019 um 21:27
– Als Antwort auf: Uli

Da ich Facebook aktiv kaum noch nutze, kann ich hier leider keine Empfehlung geben.

26. Oktober 2019 um 20:33

Super Danke! Muss ich denn jetzt für alle vier (Quadrat, Landschaft, Portrait Versatile) andere Einstellungen bzgl . der Bildgröße wählen? Oder ist das von dir gezeigt für alle verwendbar?

Chris Hoppeantworten
28. Oktober 2019 um 21:15
– Als Antwort auf: Uli

Hallo Uli! Ich belasse mittlerweile die Einstellung „Lange Kante“ (siehe Screenshot) für jeglichen Export bei 1.350 Pixeln und fahre damit gut.

Friedrich Poyerantworten
20. Oktober 2019 um 19:15

Perfekt. Bis auf die Anmerkung, dass man bis auf 92 dpi „runter“ gehen kann. Es ist egal welche Auflösung. 1350 Pixel sind 1.350 Pixel. Und die werden am Monitor angezeigt …
Ich weiss, Erbsenzähler 😉

Chris Hoppeantworten
28. Oktober 2019 um 21:24
– Als Antwort auf: Friedrich Poyer

Vollkommen richtig! Entsprechend habe ich den Satz eben auch korrigiert.
Danke fürs Feedback, Friedrich!

Viktoriaantworten
11. August 2019 um 13:39

Eine perfekte Zusammenfassung! Danke, genau das habe ich gesucht!!!

Chris Hoppeantworten
11. August 2019 um 18:45
– Als Antwort auf: Viktoria

Lieben Dank fürs Feedback, Viktoria! Freut mich, wenn’s dem ein oder anderen was nützt.

Michael Stöwerantworten
26. Mai 2019 um 11:24

Vielen Dank für Deine Mühen! Auf Deutsch gibt’s wenig Aktuelles zu diesem Thema.

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