
Besonders am Anfang der Karriere als Fotograf oder Model stellt sich oft die Frage: Wie bekomme ich hochwertige Bilder, die ich für meine Bewerbung nutzen kann? Für viele ist ein TFP-Shoot die perfekte Lösung, um schöne Fotos mit einer professionellen Ausstrahlung zu bekommen – und das kostenlos. In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie TFP-Shoots funktionieren und worauf du achten solltest.
Was bedeutet TFP überhaupt?
„TFP“ steht für „Time for Prints“, was ursprünglich auf Fotoshootings mit analogen Bildern bezogen war. Heute ist der Begriff etwas veraltet, aber die Grundidee bleibt gleich. Fotograf und Model verabreden sich zu einem Shooting ohne finanziellen Hintergrund – also ohne konkrete Bezahlung. Die Idee dahinter: Der Fotograf kann seine Fähigkeiten erweitern und neue Konzepte ausprobieren, während das Model kostenlose Bilder für die eigene Bewerbung oder Social-Media-Profile bekommt.
Für wen lohnt es sich?
Generell kann ein TFP-Shoot für jeden Fotografen und jedes Model von Vorteil sein, besonders aber für Anfänger. Am Anfang ist es oft schwer, kostenlos an gutes Bildmaterial zu kommen, um das Portfolio oder die Sedcard zu füllen. In solchen Fällen kann ein TFP-Shoot für beide Seiten eine tolle Möglichkeit sein, sich weiterzuentwickeln, ohne Geld auszugeben.
Nutzen für Fotografen und Models
Aber auch erfahrene Fotografen nutzen TFP-Shoots. Manchmal möchte ein Fotograf ein bestimmtes Konzept umsetzen und braucht dafür ein bestimmtes Model. Vielleicht ist er auch von einem Newcomer-Model begeistert und möchte dessen Ausstrahlung testen. Für das Model kann es wiederum attraktiv sein, wenn ein bekannter Fotograf anfragt, mit dem es gerne zusammenarbeiten möchte.
Ein TFP-Shoot kann also nicht nur Anfängern, sondern auch Profis helfen, neue Ideen auszuprobieren und frische Eindrücke zu sammeln. Zudem können beide Parteien wertvolle Kontakte knüpfen, die sich später auszahlen können.
Vor- und Nachteile eines TFP-Shoots
Ein TFP-Shoot funktioniert nur, wenn beide Seiten davon profitieren. Die Vorteile für Fotografen sind klar:
- Fotografen können neue Techniken ausprobieren und ihr Portfolio erweitern
- Bietet Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen – bsplw. zu Models oder Visagisten
- Anfänger können die Abläufe eines professionellen Shootings kennenlernen
Für Models ist der Vorteil, dass sie schnell an gute Bilder kommen, um ihre Sedcard aktuell zu halten. Aber Achtung: Zu viele TFP-Shoots können den Weg zu bezahlten Aufträgen blockieren. Deshalb ist es eine gute Idee, zu Beginn des Jahres festzulegen, wie viele TFP-Shoots man machen möchte.
Win-Win für Fotograf und Model
Für eine Bewerbung bei Modelagenturen sind oft einfache Polaroid-Fotos erforderlich. Diese bringen einem Fotografen wenig, aber es lässt sich im Vorfeld vereinbaren, dass das Model diese Polaroids erhält und im Gegenzug für einen weiteren Shoot zur Verfügung steht.
Der Nachteil für Models: Sie können die TFP-Fotos in der Regel nicht für kommerzielle Zwecke nutzen, da die Rechte meistens beim Fotografen bleiben. In einem sogenannten „Model Release“-Vertrag werden alle Details und Rechte des Shootings festgehalten.
Teamwork ist alles
TFP-Shoots funktionieren nur, wenn es auf beiden Seiten stimmt – und dazu gehören Sympathie, Respekt und Teamwork. Leider erhalte ich immer wieder unpersönliche Anfragen wie „Bock zu shooten?“ oder „Machst du auch Passbilder?“. Solche Anfragen können einen Fotografen ziemlich frustrieren. Aus diesem Grund biete ich persönlich TFP-Shoots nur noch in sehr begrenztem Rahmen und wirklich nur dann an, wenn “…es einfach passt…”.
Wenn du dich für einen TFP-Shoot bewirbst, solltest du wissen: Wir Fotografen müssen nicht mit dir arbeiten. Es ist unsere Entscheidung, mit wem wir zusammenarbeiten. Und ich kann dir versichern, dass eine gut formulierte, persönliche Anfrage immer mehr Eindruck macht als eine unhöfliche Copy-Paste-Nachricht.
Hab Verständnis, wenn es auch mal Absagen gibt. Manchmal passt es einfach nicht, sei es wegen Zeitmangel oder aus stilistischen Gründen. Das hat nichts mit dir als Person zu tun – es bedeutet nur, dass der Fotograf gerade nicht der richtige Ansprechpartner für dich ist. Gib nicht gleich auf und versuche es bei anderen.
TFP-Shoots können wirklich eine tolle Sache sein – für Models genauso wie für Fotografen. Wenn beide Seiten respektvoll miteinander umgehen und ein paar einfache Dinge beachten, kann aus einem TFP-Shoot eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit entstehen.
Wie stehst du als Fotograf zum Thema TFP-Shoots? Oder welche Erfahrungen hast du als Model schon damit machen können? Hinterlass mir gern einen Kommentar.
https://youtu.be/u1uGNu2Wfuw
Wichtig zum Thema find ich ^^